Kürzlich fragte mich mal wieder eine Patientin, ob hormonelle Imbalancen dick machen oder umgekehrt Übergewicht hormonelle Imbalancen bewirkt. Antwort: Beides kann stimmen! Daher muss man sich bei Gewichtsabnahme jeden Einzelfall genau ansehen.
Eine der hormonell bedingten Ursachen für Übergewicht kann ein Mangel an Schilddrüsenhormonen (T3, T4) darstellen. Sie übernehmen die Schlüsselrolle für einen gesunden Energiestoffwechsel. Wenn diese Hormone fehlen, verbraucht der Körper weniger Energie. Außerdem fühlen sich Betroffene müde und träge – häufig ist ein Bewegungsmangel die Folge. Da wird überschüssige Energie rasch in Form von Fett im Körper gespeichert.
Zahlreiche mit Übergewicht verbundene Erkrankungen gehen auf hormonelle Imbalancen zurück. Bei überschüssigen Fettdepots ist beispielsweise die Produktion der Hormone Leptin und Resistin durch die Fettzellen erhöht. In der in gesunden Menschen üblicher Menge haben diese Hormone neben der Regulation des Körpergewichts auch wichtige Aufgaben im Immunsystem. Im Übermaß im Körper vorhanden verstärken sie jedoch Entzündungsreaktionen und sind damit auch Ursache für Arthrose.
Mit einer an die individuellen Bedürfnisse des Patienten angepassten Hormonal Regeneration® (Bioidentical Hormone Replacement Therapy, BHRT) kann die hormonelle Balance wiederhergestellt werden, indem dem Körper fehlende Hormone in bioidentischer Form zugeführt werden. Bioidentische Hormone sind nichts Körperfremdes, sie gleichen unseren Hormonen in ihrem chemischen Aufbau.
Oft sind aufgrund des Übergewichts bestimmte Hormonspiegel stark erhöht. Fettzellen produzieren das Hormon Östrogen, das wiederum die Einlagerung von Fett begünstigt – ein Teufelskreis. Eine schonende Fettabsaugung mit Mikrokanülen an den „Problemzonen“ sollte noch vor der Therapie mit bioidentischen Hormonen und einer Lebensstilumstellung erfolgen. Dann gelingt erfahrungsgemäß auch das weitere Abnehmen.
Ihr DDr. Heinrich